Einleitung

 

Die Analyse des Verhältnisses der Industriegesellschaften zur Biosphäre der Erde und deren

Ökosysteme wurde ausgehend von drei auffälligen Paradoxa begonnen:

Vom  ersten Paradox der massiven Gegenwehr der EU-Staaten gegen den ökologischen

Landbau als Leitbild der Landwirtschaft, zuletzt bei den Subventions-Vergabe-Verhand­lungen

im Rahmen der „gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP), in denen die bereits lange erprobte ökologische

Alternative förderpolitisch ins Abseits gestellt wurde.

Dies, obwohl mit einer Verallgemeinerung des Ökolandbaus auf Anhieb enorme Fortschritte im

Klimaschutz (Energie- und Emissionsreduktion) und Umweltschutz (vor allem Arten-, Boden-,

Gewässer- und Grundwasserschutz) zugleich zu erzielen gewesen wären.

Stattdessen betreiben die europäischen Gesellschaften, nach 33 Jahren ihres Versprechens

auf nachhaltige Besserung durch Wandel hin zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen

auch für kommende Generationen, nahezu das Gegenteil, das heißt ein Weiter-so-wie- bisher,

das bekanntermaßen die Klima- und Umweltkrise verursacht hat.

Sie trachten nach:

  • Aufrechterhaltung ihres für die Biosphäre der Erde ruinöses Verbrauchsniveaus

(beim heutigen Ressourcenverbrauch bräuchte Deutschland bereits 2 zusätzliche Erden und der

CO2-Fußabdruck jeden Bürgers liegt bei durchschnittlich 11,2 t, wo 2 t angesagt

wären):

  • Aufrechterhaltung der chemie- und nutztierintensiven Großflächenlandwirtschaft

und weiteren Förderung des Betriebsgrößenwachstums, des `Wachsens oder Weichens´

in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) ohne nachhaltigen  Klima- und Artenschutz:

  • Handelsverträgen mit Kanada und den Mercosur-Staaten, die eine weitere Abholzung

der Wälder Kanadas und der Urwälder Südamerikas zur Grundlage haben;

  • Beibehaltung der neokolonialen Handelsverträge mit ärmeren Staaten des Südens,

die primär darauf orientieren, die Länder für industrielle Landwirtschaft und Industrieprodukte

der Europäer zu erschließen;

  • militärisches Eingreifen und Waffenlieferungen in Konfliktgebieten, in denen die

Industriegesellschaften den Zugang zu Erdölquellen und wichtigen Rohstoffen bedroht

sehen und Fluchtbewegungen nach Europa gestoppt werden sollen;

  • Verschärfung der Konfrontation mit Russland und China, wo Dialog unerlässlich

wäre, um internationale Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel und das

Artensterben zu ermöglichen.

 

Entsprechend befinden wir uns also in dem gravierenden zweiten Paradox, dass die

Gesell­schaften, die aufgrund forcierter Industrialisierung mittels fossilen Energien den Klimawandel

maßgeblich verursacht haben, diesen mit ihren Wissenschaften zwar feststellen, jedoch nicht mit der

gebotenen Absenkung ihres Verbrauches bekämpfen wollen.

Angesichts der bereits um 1,2 °C angestiegenen weltweiten Durchschnittstemperatur, schmel­zenden

Eises an den Polen, steigendem Meeresspiegel und einem ungebrochenen Anstieg

des CO2-Gehaltes der Atmosphäre auf über 400 ppm, erscheinen die Pläne der Staaten, bis

2050 oder 2045 „klimaneutral“ zu werden wie ein Hohn auf die reale Gefahr, das Klima

endgültig in ein unberechenbares Chaos zu kippen. Besonders deutlich wird der fehlende

Ernst der Versprechen und die offenbare Unfähigkeit der Industriegesellschaften ihre hohen

Emissionen, sprich ihren hohen Verbrauch rasch zu senken, an den weiterlaufenden und

neuen Erdöl- und Kohleerz-Erschließungen und Investitionen in fossile Energien weltweit.

Analog ist die Lage in Sachen Artenschutz:

Während die Insektenpopulationen bereits um bis zu 80 % verloren gegangen sind und in der

Folge auch die Vogelbestände drastisch einbrechen, werden die Pestizide nicht etwa gänzlich

verboten, sondern um neue Varianten ergänzt, wobei die Neue Gentechnik (laut Planungen)

vor allem dazu dienen soll, die Pflanzen selbst für Insekten giftig zu machen oderdiese durch

Unfruchtbarmachung zum Aussterben zu bringen. Hier warten Techniken mit  hohem

Scha­dens­potential für die Ökologie auf ihren Einsatz, der zunächst noch durch das Urteil

des Europäischen Gerichtshof blockiert ist, indem auch die neue Gentechnik, wie die alte Gen­technik,

restriktiv nach dem Vorsorgeprinzip und der für den Verbraucher zu garantierenden Wahlfreiheit,

zu behandeln sind.

Dieses zweite Paradox fokussiert also in der offenkundigen Entkoppelung der Klimaschutz-

Anstrengungen der Staaten vom Schutz der Ökosysteme, das heute bereits erkennbar zur

Verrücktheit führt, dass für die Batterien der Elektroautos intakte und sogar geschützte

Waldgebiete,  zwecks Abbau des dafür benötigten Lithiums und/oder Batterieproduktion

gerodet werden und dass Handel­sabkommen in Vorbereitung sind, worin die letzten Urwälder

der Erde vollends der wirt­schaft­lichen Ausbeutung überlassen werden sollen.

Dass also Wälder, bekannt als wichtigste Treibhausgas- (THG)-Senken und Kühlaggregate der Erde,

vernichtet werden, um eine Minderung von THG-Emissionen mittels Ersatz von Verbrenner­autos

durch Elektroautos, also durch neue Technik und weiteres Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Auch hier geht es offenbar um Wachstum um jeden Preis, auch wenn die Klimawissenschaf­ten

bereits jetzt das Fehlen natürlicher THG-Senken in enormer Größenordnung beklagen.

Indem selbst die demokratische Verfasstheit der Gesellschaften dem mehrheitlichen Willen

der Bevölkerungen zu verbrauchsärmerer naturverträglicherer Lebensweise nicht zum

Durchbruch verhelfen kann, sondern weiterhin eine Agrar- und Energielenkungspolitik betrieben wird,

die auf industrielle Landwirtschaft mit hoher Chemie- und Nutztierintensität

und auf weiteres Wirtschaftswachstum,  also auch hohe CO2-Emissionen setzt, besteht ein

umfassenderer Klärungsbedarf:

Warum sind ökologischere Produktionsweisen in Industriegesellschaften verpönt? Warum

sind Industriegesellschaften unfähig die Ökologie als nicht zu hintergehende Rahmenbedin­gung

anzuerkennen.

Welche Rolle im Zeitgeist und für die Politik spielen dabei die Agrarwissenschaften, die

Lebenswis­senschaften und die Philosophie, die sich mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur

immer befassen?

Eine Schlüsselrolle bei der offenkundigen Verdrängung der Ökologie aus dem gesellschaftli­chen

Bewusstsein und der Politik der Krisenbewältigung spielt ein drittes Paradox:

 

Das Paradox, dass die „System“-Vorstellung fast überall und gerne auch bei Gesellschaften

und beim Klima bemüht und akzeptiert wird, nicht aber bei der Ökologie: Der Natur wird

bis heute eine eigenständige Systemhaftigkeit abgesprochen, die in wissenschaftlicher Hinsicht

ein enges Zusammenwirken von ganzheitlicher Betrachtung und Detailbetrachtung

erfordern würde. In praktischer Hinsicht wäre eine viel grundlegendere Rücksichtnahme

auf das Zusammenspiel der Arten in den Lebensgemeinschaften der Ökosysteme geboten,

weil dieses Zusammenspiel die Ökosysteme hoch produktiv und anpassungsfähig macht.

Ja mehr noch: Mit der Bekämpfung ganzheitlicher und systemischer Naturvorstellungen

befassen sich zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen, an prominentester Stelle die Philosophie

und die sogenannten Lebenswissenschaften, die den Ökosystem-Gedanken gerne auf den

einzelnen Organismus begrenzt sehen möchten. Mit dem wohl praktisch erwünschten Resultat,

die Wälder, Wiesen, Böden und Gewässer für allein kurzfristige menschliche Zwecke nutzen,

d.h. ausbeuten, zerstückeln, verdrängen und mit Emissionen und Abfall belasten zu können,

ohne auf die natürliche lebensgemeinschaftliche Konstitution und Produktivität dieser Ökosysteme

Rücksicht nehmen zu können.

An diesem modernen wissenschaftlichen Naturfrevel sind auch renommierte Wissen­­schaftler mit

Veröffentlichungen bis in jüngste Zeit beteiligt, welche nicht selten in einer Verleugnung der

Klima- und Umweltproblematik als unbedingt zu vermeidende und auch vermeidbare

Gefährdungen der Menschheit enden und eine völlige Geringschätzung der Bedeutung

der letzten Urwälder für das globale Leben auf Erden an den Tag legen.

 

Angestoßen wurde die Suchbewegung nach dem grundsätzlichen Verhältnis der Industriege­sellschaften

zur Ökologie durch häufig gebrauchte Gegenargumente gegen eine weitere Verbreitung des Ökolandbaus

in der Landwirtschaft, wie z. B. das Argument der gerin­geren Erträge, verglichen mit der chemieintensiven

industriellen Landwirtschaft.

In Kapitel 1 werden diese Argumente auf ihre Stichhaltigkeit und ihre hemmende Wirkung in der Politik

sowie bei den Landwirten und Verbrauchern untersucht. Indem offenbar wurde, dass die aktuellen Widerstände

sich gegen eine ökologischere Umgangsweise mit der Naturgenerell richten, weil diese Rücksichtnahmen auf

natursystemische Sachverhalte verlangt, die bei einer monokausalen, auf kurzfristige Effekte orientierten

Naturnutzung nicht möglich sind, suchten wir nach Anhaltspunkten für den Umgang mit der Ökologie im

Zuge des Übergangs zum sesshaften Ackerbau, wie er in zahlreichen Studien beschrieben wird.

Ergebnis dieses 2. Kapitels ist die Erkenntnis einer Grundlegung des Anti-Ökologischen

im inselhaften Überlebensmodell sesshafter Ackerbaugesellschaften: Die Konzentration auf

ein Gebiet zum Überleben mit bestimmten Nahrungspflanzen bedeutet doppelte Komplexi­täts­-

Beschränkung der Natursicht und Einschränkung der Handlungsrationalität auf unmittelbar nützliche

überschaubare Ursache-Wirkungsbeziehungen,  unter Missachtung natursystemi­scher Wirkungen

und Negativfolgen.

Davon ausgehend wurde das Schicksal ökosystemischer Zusammenhänge im Werdegang der

Gesellschaften bzw. Kulturen über die antike griechisch-römische und mittelalterliche Kultur

bis zur Aufklärung des 18. Jahrhunderts verfolgt.

Am Ende dieses geschichtlichen Exkurses stießen wir auf zahlreiche zivilisationskritische

Umweltstudien im 19. Jh., deren Quintessenz wir im 3. Kapitel darstellen.

Diese Studien werfen heute  die Frage auf,warum sie keinen Einfluss auf die Politik und die

Entwicklung der Gesellschaften entfalten konnten, sondern lediglich, wie z. B. in den USA zu

einigen Naturschutzgebieten führten.

Wir suchten die Antwort in der Auseinandersetzung mit bedeutenden wissenschaftlichen

Theorien und Arbeiten des 19. und 20. Jh. worin die Natur explizit verhandelt und in ihrem

Systemcharakter gewürdigt oder in Frage gestellt, verengt oder vollständig geleugnet wird.

Der Augenmerk liegt auf den zahlreichen Arbeiten, in denen eine ganzheitliche Naturbe­trachtung,

die über das Einzelindividuum oder eine einzelne Art hinausgeht, als unnötig oder gar

unwissenschaftlich qualifiziert wird. Diese Arbeiten befördern, prägen und legitimieren das

antiökologische Denken in Industriegesellschaften bis heute maßgeblich.

Die konträren Positionen und,  gegenüber komplexen Ökosystemen als Untersuchungsgegenstand,  

besonders kritischen Ansätze sind in Kapitel 4 dargestellt:

Alexander von Humboldt (Kosmos und Ansichten der Natur), Charles Darwin (Über die Entstehung

der Arten, Die Abstammung des Menschen), Friedrich Nietzsche (Nach Gott und Jenseits von Gut

und Böse), Ludwig Klages (Mensch und Erde), Ernst Haeckel (Morphologie der Tiere, Welträtsel)

und in der heutigen Zeit: Josef Reichholf (Stabile Ungleichgewichte), Joachim Radkau (Die Ära der

Ökologie), Angelika Krebs (Naturethik), Karen Gloy (Ge­schich­te des ganzheitlichen Denkens).

Während Alexander von Humboldt in der Naturerforschung noch eine Parallelität von allgemeiner und

spezieller Ansicht, also eine Einbettung der Einzelbetrachtung in einen ganzheitlich-systemischen

Naturkontext empfahl, um die beobachteten Veränderungen in der Natur infolge menschlicher Eingriffe

wirklich in ihrer ganzen Tragweite verstehen zu können, zeichnen sich alle späteren Ansätze (auch die

Evolutionstheorie) gerade durch die Leugnung eines Systemcharakters der Gesamtnatur zugunsten des

Einzelindividuums, einzelner Arten und verwertbarer Naturstoffe und Naturenergien aus.

„Leben“ wird hier mit der Überlebenstüchtigkeit einzelner Arten in der Evolution, also Vergangenheit

verknüpft und die Ange­wiesen­heit ihrer Reproduktion auf eine reichhaltige Ökologie in der Gegenwart verleugnet.

Die im 5. Kapitel dargestellte Auseinandersetzung mit der „Dialektik der Aufklärung“ von Horkheimer / Adorno

sollte  tiefere Einblicke bringen über die Rolle einer bestimmten Art von „rationalem“ Naturverständnis bei der

Entstehung der völkischen Bewegung und schließlich des Faschismus.

Erhofft wurde ein Beitrag zur Klärung der Frage, welche Position für die Entstehung des Faschismus konstitutiv ist:

Eher die Anthropozentrik oder die Naturzentrik. Es stellte sich heraus, dass die auf den Menschen zentrierte

Überlegenheits­po­sition gegenüber der Natur einen auf Naturmechanik und Population reduzierten Physio­zentrismus

benützt, um Legitimation für den Überlebenskrieg mit anderen Völkern zu erlangen.

Die Aufklärung kann also nur dann der Mittäterschaft am Faschismus bezichtigt werden, wenn ihre zentrale

Errungenschaft verleugnet wird: Das zum tatsachenbegründeten Denken und Denken in Alternativen befähigte Subjekt,

das sich mittels sachgerechtem Vorgangs­wissen  als Teil der Natur begreift und allen Menschen ein gleiches Lebensrecht

in Form der daraus abgeleiteten allgemeinen Menschenrechte zuerkennt.

In historischer Perspektive werden dann in Kapitel 6 die wesentlichen Etappen der Verdrängung des Ökologischen

nachgezeichnet und auf eine spezifische „Grundstruktur des antiökologischen Denkens“ verdichtet.

Kapitel 7 konzentriert sich auf die Problematik der Gentechnik aus ökosystemischer Sicht, wobei sich eine

frappierende Übereinstimmung der verengten gentechnischen Perspektive mit dem Expansionismus der

rationalitätsbeschränkten Industriegesellschaften zeigt. Dieses Grundmuster der Verdrängung von Ökologie

aus der Position einer umfassenden systemisch konstituierten Rahmenbedingung, zu einem Faktor unter anderen,

finden wir auch im Konzept von Nachhaltigkeit. 

Das Verhältnis von "Nachhaltigkeit" zu Ökosystemen wir in Kapitel 8 analysiert und auf seine Bedeutung für den

Klima- und Umweltschutz hin eingeschätzt.

Eine in Kapitel 9 vorgenommene Reinterpretation  der Geschichte der Unterdrückung des Ökologischen bis heute

zeigt, dass die Gesellschaften an ihrem Expansionismus festhalten wollen und dass der antiökologische Ausgang

der GAP-Verhandlungen 2021 einhergeht mit einer Reihe weiterer, auf Expansion orientierter Entwicklungen in Europa.

Expansive Bestrebungen sehen im darwinischen Überlebenskampf abermals die geeignete, alle Europäer vereinigende„

europäische Doktrin“ (Oskar Hertwig, 1918), um sich im globalen Kampf um Ressourcen erneut an vorderster Stelle

behaupten zu können.

Das in die Zukunft gerichtete Kapitel 10 skizziert die notwendigen Schritte, Einsichten und praktischen Konsequenzen

eines „ökosystemischen Denkens“ im Alltag und im gesellschaftlichen Maßstab. Zentral sind Einsichten wie die,

  • dass der Mensch sich als Teil der Natur sehen und bescheiden muss,
  • dass die Ökosysteme eine hohe Eigenproduktivität und Fähigkeit zur Selbstregulation aufweisen,
  • dass die Ökosysteme zweifellos einen enormen Mehrwert gegenüber ihren Bestandteilen haben und
  • dass dieser Mehrwert auf dem freiwilligen Zusammenwirkungen vielfältiger Lebewesen basiert, ohne das die
  • Pflanzen als federführende Arten es nur auf Miniaturgröße bringen würden und keine „höhere“ Lebewesen
  • in der heutigen Größe möglich gewesen wären,
  • dass die Ökosysteme als Ganzes geschützt werden müssen und nicht nur einzelneihrer Bestandteile oder Leistungen,
  • dass es der Mensch als soziales Natur-Kultur-Subjekt ist, das die neue ökosystemische

Rationalität in den Gesellschaften auf allen ihren Ebenen zu verwirklichen

trachten sollte, da nur der Mensch auf die Natur angewiesen und für sie sensibel ist

und Staaten sowie gewinnorientierte Organisation dies genau nicht sind,

  • dass die angehäuften Vermögen für eine massive Verkürzung der Arbeitszeit und

Einführung eines Grundeinkommens genutzt werden sollten, um die Menschen

aus dem Zwang zur Arbeit für andere aus Gründen der Lebenssicherung zu befreien

und ihnen eine eigenständige Naturnutzung zu ermöglichen,

  • dass „Wachstum“ ökologisch gegenbilanziert und als Indikator und Maß der Naturzer­störung genommen werden sollte,
  • dass Fortschritt heute vor allem die Förderung und Erhaltung der Ökologie, Förderung und Erhaltung der Ökosysteme,
  • die Förderung einer naturverbundenen Entwicklung der Menschen und
  • den Abbau der schädlichen sozioökonomischen Wirkung von Reichtum,
  • zugunsten der Stärkung der Ökosysteme sowie
  • einer selbständigen Existenz der Bürger durch unmittelbare sozioökonomischen Kooperation und
  • Verwirklichung ihrer demokratischen Rechte an Teilhabe an der Gestaltung der Gesellschaft
  • auf der Grundlage der Angleichung ihrer materiellen Möglichkeiten, beinhalten sollte.

Die Abhandlung schließt ab mit zusammenfassenden Übersichten (Kapitel 11) zum not­wen­digen ökosystemischen

Wandel im Denken und in Strukturen der Industriegesell­schaften sowie möglichen Schritten ihrer ökologischen Transformation.

Und in Kapitel 12 mit einer Zusammenfassung dessen, was aus der Geschichte gelernt werden könnte und womöglich auch sollte.

Die Abhandlung spannt einen sehr weiten Bogen und umfasst viele verschiedene Aspekte

des Ökologischen bis hin zur Schwierigkeit, es systemisch fassbar zu machen: als konkrete

Ökosysteme mit bestimmten Leistungen und als Gesamtrahmen in dem sich jede Gesellschaft

bewegt.

 

Schritte der Erarbeitung einer sachgerechten Position und Würdigung bestimmter Arbeiten wechseln sich ab mit

Schritten der Auswertung, Zusammenfassung und Schlussfolgerung. Daher kommt es zu Repliken auf die gleichen Sachverhalte

aber in unterschiedlichen Zusammenhängen.

Dies wiederum verdeutlicht den heute kaum mehr zu übersehenden massiven Konflikt zwischen dem Agieren von Gesellschaften

als von Interessengruppen genutzte soziale Systeme und Sozialtechniken zur Akkumulation von Geld-Reichtum, politischer Macht  

und hoher Lebenssicherheit für wenige und dem Subjekt der Aufklärung, dem informierten und für Alternativen bereiten Einzelmenschen,

der seine bescheidene und zunehmend prekärer werdende Lebenssicherheit nur über den lebenslangen Zwang zur Arbeit für andere erlangen kann.

Erst im Zuge der intensiveren Befassung mit der Rolle der Natur wie auch des Individuums in den Weltanschauungen des Liberalismus,

Darwinismus und Marxismus, sowie im Verhältnis zum Anthropozentrismus und Biozentrismus, ergab sich diese Perspektive auf

eine Befreiung der Menschen aus dem Arbeitszwang kraft einer Versöhnung mit den enorm leistungsfähigen Natursystemen.

Denn diese dienen,  in allem was sie zu bieten haben,  dem Leben und sie können bei genügend Achtung und Förderung der Ökosysteme

vor Ort dem Menschen viel Arbeitsmühsal ersparen, die er bisher glaubt für eine gutes und womöglich besseres Leben aufwenden zu müssen.

 

Um den Umfang handlicher zu machen wurde er auf zwei Bände aufgeteilt:

Band I, Die Wurzeln, umfasst die Kapitel 1 bis 7.

Band II, Die Überwindung, umfasst die Kapitel 8 bis 12.